Das sogenannte „Internet über die Steckdose“ ist mittlerweile in vielen Haushalten verbreitet. Wie funktioniert es und wann ist es eine Alternative zu WLAN oder kabelgebundenen Netzwerken?
Um das Internet über die Steckdose nutzen zu können benötigt man zwei sogenannte Powerline Adapter. Technisch gesehen stark vereinfacht erklärt kann man sagen, dass mittels dieser Adapter die Datenverbindung „auf die Stromleitung gelegt wird“. Das bedeutet, dass man zunächst einen dieser Adapter per LAN Kabel an seinen Router anschließt und diesen ihn in eine Steckdose steckt. Der Adapter speist die Datenverbindung in die Stromleitung ein, welche anschließend von jedem weiteren Powerline Adapter überall in der Wohnung bzw. im Haus, über das interne Stromnetz, empfangen werden kann. Detailliertere Infos zur Nutzung und Funktionsweise gibt es hier.
Da sich für gewöhnlich in jedem Zimmer mehrfach, günstig gelegene Steckdosen befinden, ist so ein Internetempfang überall möglich. Der Empfang des Signals ist in mehreren Räumen gleichzeitig mit mehreren einzelnen Powerline Adaptern möglich.
Was sind die Vorteile?
Der Vorteil gegenüber eines WLAN besteht hauptsächlich in der Empfangsqualität. Je mehr Hindernisse (z.B. Mauern, Decken oder Türen) zwischen Router und Empfänger liegen, desto schlechter wird beim WLAN die Signalstärke. Im schlechtesten Fall ist eventuell gar kein Signal mehr zu empfangen. Dies ist bei richtiger Installation des „Internets über die Steckdose“ nicht bzw. nur sehr geringfügig der Fall. Ein weiterer Vorteil ist die leicht verständliche, unkomplizierte Installation, da die bestehenden Leitungen des Stromnetzes genutzt werden und keine neuen Leitungen verlegt werden müssen.
Die Übertragungsrate variiert derzeit, je nach Hersteller bzw. Endgeräten, zwischen ca. 50 – 60 Mbit/s bei guter Übertragung. Dennoch können durch einige Störfaktoren schlechtere, aber immer noch gute Übertragungsgeschwindigkeiten von ca. 5 – 6 Mbit/s erreicht werden. Man sollte die Gebrauchsanweisung des jeweiligen Endgerätes aufmerksam studieren und das Netzwerk ordnungsgemäß installieren, um leicht mögliche Störungsursachen zu vermeiden. Beispielsweise sollte ein Adapter möglichst immer direkt an die Wandsteckdose angebracht werden. Die Nutzung eines Mehrfachsteckers, an dem unter Umständen sogar noch andere Stromabnehmer angeschlossen sind, kann die Leistung verschlechtern.
Vom Sicherheitsaspekt aus gesehen handelt es sich bei diesen Netzwerken um eine sehr sichere Variante, da die Datenverbindung nur innerhalb des eigenen Stromnetzes erreicht werden kann. Ein unbefugter Zugriff ist somit praktisch nur innerhalb der eigenen vier Wände möglich. Sollte der Stromkreis auch von außerhalb zugänglich sein, kann das Netzwerk hiergegen mittels der mitgelieferten Software passwortgeschützt werden. Noch einfacher funktioniert es mit der „Pairing-Funktion“, mittels derer mehrere Geräte unkompliziert per Knopfdruck miteinander verbunden werden können.
Wie bei jedem Hardwarekauf empfiehlt es sich, die Eigenschaften der jeweiligen Endgeräte, die von mehreren Herstellern angeboten werden, zu vergleichen. Hier gibt es insbesondere Unterschiede bezüglich der angegebenen maximalen Übertragungsraten und natürlich des Preises. Der Markt ist allerdings recht groß. Entsprechende Endgeräte sind für unterschiedlichste Anforderungen und Budgets verfügbar.
Die „Internet über die Steckdose“- Technologie ist sicherlich zukunftsweisend. Wer bereits beim Bau seines Eigenheims die Nutzung dieser Technologie in Erwägung zieht, kann sich inzwischen auch bereits entsprechende Unterputz-Adapter einbauen lassen.