Das individuell passende Anlageprodukt zu finden, ist die Aufgabe des versierten und vertrauensvollen Vermögensmanagers. Gerade in Zeiten von Niedrig- und Strafzinsen stehen Flexibilität und Rentabilität bei niedrigen Kosten im Fokus.
Die Nachricht ging ihrerzeit wie eine Schockwelle durch Deutschland: Banken wollen Strafzinsen erheben! Dass es auf dem Konto für das Guthaben keine wirklichen Zinsen mehr gibt, ist schon länger bekannt. Aber dass Banken die Kunden für ihre Einlagen im wahrsten Sinne des Wortes bestrafen wollen, dass ist wirklich etwas Neues – und ein weiterer Baustein im großen Spiel: Wie ich still und heimlich mein Vermögen vernichte.
Denn Strafzinsen für größere Beträge auf dem Konto sind neben dem Nullzins in der Geldanlage, Steuern, Gebühren und der Inflation ein weiterer Killer fürs Portfolio. Das ist ganz leicht zu errechnen: Wer 100.000 Euro auf dem Girokonto bunkert und jedes Jahr dafür 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen und durch die Inflation durchschnittlich aktuell zwei Prozent, perspektivisch aber auch mehr verliert, halbiert in knapp 20 Jahren sein Vermögen, ohne es unbedingt so schnell zu merken – denn gerade die Inflation spürt er nicht unmittelbar, sondern erst dann, wenn er eine Anschaffung tätigen will.
Dazu kommt der Anlagenotstand, den viele Menschen bereits am eigenen Leibe spüren. Wer die weiteren 100.000 Euro freies Vermögen vermeintlich sicher angelegt hat, erhält dort auch keine Zinsen mehr und verliert dadurch nach und nach sein Vermögen. Und zwar ebenso still und leise durch Inflation, Gebühren etc. Auch dies kann – bei einem typischen, mageren Ertrag von oft nicht einmal ein Prozent – Verlust von der Hälfte des Vermögens nach maximal 20 Jahren führen. Noch schneller geht’s, wenn die Anlage sogar Verluste einfährt oder regelmäßig „Nuller“-Jahre hinlegt.
Was heißt das nun für den Anleger, wenn viele Anlagen nichts mehr taugen und auch das Konto als sicherer Hafen verschwunden ist? Es müssen Alternativen her – und zwar flexible, kostengünstige und rentierliche. Und diese existieren am Markt durchaus, man muss sie nur erkennen. Herkömmliche Fondslösungen beispielsweise stehen dabei nicht mehr im Fokus. Die Praxis zeigt immer wieder, dass eigentlich nur die verkaufende Bank oder Versicherung daran verdient. Fünf Prozent Ausgabeaufschlag sowie eine jährliche Managementgebühr von bis zu 1,5 Prozent häufen in fünf Jahren bis zu 12,5 Prozent an Kosten an, zzgl. Inflation und Kapitalertrags- beziehungsweise Abgeltungsteuer. Kann das ein Standard-Investmentfonds hereinholen? Nein, kann er nicht, denn dafür müsste er jährlich 2,5 Prozent Kosten aufholen, rund zwei Prozent Inflation sowie die 25-prozentige Besteuerung der Erträge ausgleichen – dass am Ende fast fünf Prozent Jahresrendite stehen müssen, um netto keinen Vermögensverlust zu erleiden, ist keine schwere Rechenaufgabe. Dazu kommt, dass Entnahmen oft problematisch sind, genau wie Einzahlungen.
Flexibilität und Rentabilität bei niedrigen Kosten: Man kann diese Anforderungen an die moderne und zukunftsgerichtete Kapitalanlage nicht oft genug wiederholen. Nur auf diese Weise lassen sich Vermögen schützen und ausbauen – und das wirklich langfristig und ohne ständige Anrufe des „Beraters“ (besser: Verkäufers), der die nächste Provision durchsetzen muss. Sehr aktuelle, substanzstarke Instrumente sind beispielsweise der technische Handel, der an den Kapitalmärkten ohne Emotionen ausgehend von bestimmten Indikatoren die besten Kauf- und Verkaufszeitpunkte von Wertpapieren ermittelt, oder auch stabile Sachwerte, die in die Zukunft gerichtet sind und die aktiv von echten Profis dauerhaft bewirtschaftet werden. Die Geldanlage muss sich an die Lebenssituation des Vermögensinhabers anpassen – nicht umgekehrt. Will er Vermögen entnehmen, muss dies kurzfristig möglich sein; will er etwas einzahlen, darf auch dies kein Problem darstellen oder mit Kosten verbunden sein.
Das passende Produkt zu finden, ist die Aufgabe des versierten und vertrauensvollen Vermögensmanagers. Denn dieser ist kein Verkäufer, sondern wirklicher Berater und wird nicht wegen einer einmaligen Provision eine schlechte Anlage empfehlen. Er wird langfristig arbeiten, um gemeinsam mit seinem Kunden Opportunitäten wirklich zu nutzen und nur die Instrumente einsetzen, in die er selbst investiert ist. Klasse statt Masse, muss die Devise lauten – trägt ein Vermittler einen ganzen Bauchladen voll mit Fonds etc. vor sich her, kann der Kunde eigentlich schon sicher sein, dass sein „Berater“ keines der Produkte wirklich kennt und beurteilen kann. Dann darf er auch vom Ergebnis nicht allzu viel erwarten.
–
Sascha Wortmann ist Inhaber der Wortmann Finanzen & Beratung (www.wortmann-fin.de) in Mönchengladbach und berät private und institutionelle Anleger bei allen Fragen rund um Finanzen und Versicherung. Dabei konzentriert er sich mittels individueller Lösungen besonders auf Aufbau und Absicherung von Vermögen und berät Anleger bei der langfristigen Strukturierung ihres Kapitals. Sascha Wortmann begleitet seine Kunden eng und sucht regelmäßig das Gespräch – auch um das Bauchgefühl bei allen Entscheidungen zu verbessern.
Bild Quelle: freepik.com